Schwimmen, schwimmen, schwimmen.

Trainieren wie die "Profis"

Las_Playitas auf Fuerteventura: PoolansichtZwei Wochen lang zwei Mal am Tag im Becken trainieren? Dazu Krafttraining, Open-Water-Sessions, Mobility, Stretching und jede Menge Theorieunterricht? Hört sich anstrengend an!Aber auch ein bisschen wie ein Traum für Schwimmbegeisterte, die es ernst meinen mit dem Sport. Hannes Hawaii Tours bietet mehrmals im Jahr solch spezielle Trainingslager auf Fuerteventura an Das Schönste daran: Eins findet Ende November, Anfang Dezember statt - also dann, wenn es in Deutschand grau und ungemütlich wird. Auf den Kanaren aber herrscht eher Frühlings- bis Sommerwetter, mit viel Sonne und warmen, aber nicht zu warmen Temperaturen. Das Trainingslager findet in Las Playitas statt, einer Hotel-/Apartment-Anlage mit verschiedenen Sporthallen und Sporplätzen, Tennis-Courts, Golfplatz, zwei kleineren Pools und einem großen mit 50-Meter-Becken. Hier findet auch der Großteil des Trainings statt.
Wie also war es? Vielleicht erst einmal das ganze Drumherum: Las Playitas ist sehr gut geführt, angenehm lebhaft, ohne zu nerven. Das Essen ist auch gut und sportlergerecht. Ein paar Gehminuten von der Hotelanlage entfernt gibt es den kleinen Ort Playitas mit zwei Restaurants und Hafenmole. Zur anderen Seite, da geht man dann aber schon eine Stunde und muss ein paar Hügel rauf und runter, findet sich der drittgrößte Ort Fuerteventuras, Gran Tarajal, mit vielen Restaurants und Geschäften. Aber in erster Linie geht es ja um das Schwiimmen: Das Team besteht aus ziemlich vielen Trainern, die unterschiedliche Expertise in Sachen Schwimmen haben: Triathletinnen, Mastersschwimmer, ehemalige Leistungsschwimmer, Newcomer und alte Hasen. Sie alle legen viel Wert auf Technik, vor allem auf die gute Wasserlage, auf den hohen Ellbogen über und unter Wasser, die korrekte Atemtechnik. Abends wird in verschiedenen Vorträgen die Technik erklärt, dazu kommen eine Reihe von Über- und Unterwasser-Videoaufnahmen.
Videoaufnahmem sind übrigens das Beste, was man sich selbst antun kann: Man kann ja glauben, dass man ungemein leicht und locker durchs Wasser gleitet und eher Delfin als Mensch ist. Aber das stimmt eben nur, wenn man es selbst im Video sieht (und das passiert eher nicht, jedenfalls nicht bei mir). Das heißt nicht, dass man schlecht schwimmt. Nur eben völlig anders, als man denkt. Zwei Mal anderthalb Stunden Training am Tag ist übrigens nicht so anstrengend, wie es vielleicht scheint - man wird nicht die ganze Zeit gescheucht, sondern angehalten, auf die Technik zu achten. Und auch mal langsam zu schwimmen. Die Herausforderung besteht eher darin, zwei Wochen lang durchzuhalten und nicht in den "Urlaubsmodus" zu schalten. Ob man durch so ein Trainingslager schneller wird? Ab einem bestimmten Altern wird man das ja eh nicht mehr, da geht es eher ums Halten der Form. Außer natürlich, man kann noch etwas Entscheidendes an der Technik verbessern. Und dafür ist so ein Trainingslager schon gut. Für die Ausdauer und für mehr Durchblick bei der Trainingsplanung natürlich auch. Deshalb: Empfehlenswert!
Was das kostet? Zwei Wochen für zwei Personen im Hotel, inkl. Flug so um die 2000 Euro, das Schwimmcamp selbst auch noch mal etwas mehr als 500 Euro. Nicht wenig, aber man bekommt auch etwas fürs Geld.

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