Schwimmen, schwimmen, schwimmen.

Flucht von Alcatraz!

Es gibt wirklich ganz wunderbare Schwimm-Aktionen, die man sich ausdenken oder an denen man teilnehmen kann. Auf den Malediven etwa in lauwarmem Wasser mit der Strömung eine Insel umrunden. Im kristallklaren Wasser Siziliens an der Küste schwimmen. Kilometerlang vor Mallorca entlangtreiben. Sie alle haben gemeinsam: gute Sicht, schöne Temperaturen. Und dann gibt es die anderen Herausforderungen, die nicht ganz so angenehm erscheinen, aber am Ende, wenn man sie gemeistert hat, ein Gefühl der Befriedigung hervorrufen. Eine solche Herausforderung habe ich im Juli gemeistert. Ich nenne sie die "Flucht von Alcatraz". Alcatraz ist eine ehemalige Gefängnisinsel in der Bucht von San Francisco, der berüchtigte Gangster Al Capone war dort einst inhaftiert. 1963 wurde das Gefängnis geschlossen, Alcatraz ist mittlerweile Naturschutzgebiet. Aber als da noch Menschen gefangen gehalten wurden, galt Alcatraz als ausbruchssicher: Selbst wer seiner Zelle entkommen konnte, musste ja danach schwimmen, kilometerweit, in wirklich kaltem Wasser. Und dann, so hieß es immer, waren da ja auch noch die Haie!

Ob wirklich niemals ein Gefangener von Alcatraz fliehen konnte? Es gibt einen Ausbruchsversuch von 1962, bei dem nicht ganz klar ist, wie er nun eigentlich endete: Frank Morris und die Brüder Anglin konnten aus ihren Zellen in einen Luftschacht entkommen und von dort aus zu einem aus Regenmänteln gebauten Schlauchboot gelangen. Teile des Boots wurden später von Fischern gefunden, dann verliert sich die Spur der drei. Ob sie ertrunken sind oder tatsächlich die einzigen Häfltinge waren, denen die Flucht gelang, ist nach wie vor unklar, auch wenn es einige Indizien dafür gibt, dass sie wirklich entkommen sein könnten. Wer mehr wissen will: es gibt ja die Verfilmung mit Clint Eastwood. Alcatraz also. Ein Mythos, den man sich tatsächlich selber erschwimmen kann. Es gibt einige offizielle Rennen (zum Beispiel das Alcatraz Sharkfest) bzw. monatliche Schwimmen von Alcatraz zum Hafen von San Francisco. Man kann sich das aber auch individuell organisieren lassen, was wir (zwei Freunde und ich) aus Termingründen auch gemacht haben. Aber der Reihe nach!

Es gibt vor einige Herausforderungen, wenn man von Alcatraz Richtung Hafengegend von San Francisco schwimmt: die Entfernung, die Wassertemperatur, die starke Strömung. Und die Haie! Vor San Fransisco liegt nämlich ein Meergebiet, das in Surferkreisen "Red Triangle" genannt wird. Nirgendwo auf der Welt soll die Dichte an Weißen Haien so groß sein wie hier! Aber: In der San Francisco Bay, der Buch vor San Francisco, in der auch Alcatraz liegt, hat angeblich noch nie ein Hai einen Menschen angegriffen. Es gibt allerdings ein Video aus dem Jahr 2015, von Touristen aufgenommen, auf dem ein Weißer Hai zu sehen ist, der auf spektakuläre Weise eine Robbe oder einen Seelöwen erlegt und zwar genau an der Stelle, wo man vor Alcatraz aus einem kleinen Boot ins Wasser geht, um Richtung Hafen zu schwimmen.Weiterschwimmen, äh, -lesen …

Das Ding mit den Tieren im Meer

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Das werde ich gleich noch weiter ausführen. Aber eins ist klar: wer ins Meer gehen kann, ohne daran zu denken, mit wem man sich das Wasser teilt, ist ein glücklicher Mensch. Oder vielleicht doch nicht? Angst ist schließlich ein guter Motivation. Wobei … Angst ist jetzt vielleicht auch das falsche Wort, aber der Reihe nach:

Es war sicherlich keine besonders gute Idee, einen etwa 12 Jahre alten Jungen den "Weißen Hai" im Kino sehen zu lassen. Ich weiß zwar nicht mehr, mit wem ich da in welchem Kino gesessen habe, aber der Film selbst ist mir noch sehr, sehr, sehr im Gedächtnis, obwohl das jetzt schon ein halbes Leben her ist. Das Meer ist ja an und für sich schon respekteinflößend, mit seinen Gezeiten und Wellen und Stürmen und Strömungen und Tiefen und Untiefen. Selbst gute Schwimmer können, wenn es schlecht läuft, in Bedrängnis geraten.

Und dann eben noch diese Tiere. Nachdem ich als kleiner Junge den bösartigen Hai im Kino gesehen hatte, war jedenfalls nichts mehr so wie vorher, wenn ich ins Meer ging. Hat sich dahinten was bewegt? Und was passiert eigentlich hinter, unter, über, neben mir, wenn ich nach vorne schwimme und sehe? Eben. Urlaub am Mittelmeer also schon mal nicht so schön, auch wenn ich trotz der diffusen Ängste immer ins Wasser ging. Später kamen das Tauchen und das Surfen dazu. Weiterschwimmen, äh, -lesen …

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